Ausbau der Pferdebahn
Im Jahre 1874 wurde die russische "Zweite Aktiengesellschaft der Pferdebahnen in St. Petersburg" gegründet. Hier beginnt dann auch der rasante Aufstieg der Pferdebahn zum Massentransportmittel. Bereits im Jahre 1877 gibt es in St. Petersburg 27 Pferdebahnlinien mit einer Gesamtlänge von 90,7 km und bereits im Jahre 1899 war das Netz der zweiten Gesellschaft auf 131,3 km angewachsen. 2407 Pferde und 433 Wagen waren in sechs Depots untergebracht.
Für die Petersburger Pferdebahn wurden vier verschiedene Wagentypen beschafft. Hierbei handelte es sich um einen sogenannten kurzen und einen langen einstöckigen Wagen, sowie um einen kurzen und einen . Die Lackierung aller Wagen war weiss-dunkelblau. Die ersten Fahrzeuge wurden von britischen und schwedischen Firmen geliefert. Mit dem Anwachsen des Betriebes und dem Wunsch der Vereinheitlichung des Wagenparks, wurde aber dann rollendes Material aus russischen Werken beschafft. So kam ein Großteil des Wagenparks aus dem Petersburger Putilow-Werk, dem heutigen Kirow-Werk. Auch von "Phönix", dem heutigen RWS in Riga, wurden Wagen beschafft.
Die Wagen wurden von einem oder zwei Pferden gezogen, und erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 7 km/h, was ihnen schnell den Beinamen "lahme Ente" einbrachte.Der Fahrpreis betrug im Wagen 5 Kopeken und auf dem "Imperial", wie das Oberdeck genannt wurde, 3 Kopeken.
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