Herbe Einschnitte nach der Prestrojka
Erst in den Jahren nach der Perestroika beginnt das Netz langsam zu schrumpfen. Mit dem Rückgang der Fahrgastzahlen aufgrund des, nicht nur wirtschaftlichen Zusammenbruchs der Sowjetunion, Anfang der 90er Jahre, gerät der Betrieb in ernste Probleme.
Auf 600 km Straßenbahngleisen verkehrten 1997 1.732 Wagen auf 67 Linien, die von 10 Depots bedient wurden. Im gleichen Jahr werden erstmals seit 16 Jahren wieder Straßenbahnstrecken eingestellt. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um eingleisige Strecken in den Außenbezirken. Allerdings fällt der Einstellung auch ein Teil der Innenstadtstrecken zum Opfer. So wird im April 1997 der Betrieb auf der ältesten Straßenbahnstrecke St.- Petersburgs, der Admiraltejskaja eingestellt. Seither verkehren keine Straßenbahnen mehr über die berühmte Schloßbrücke. Auch die einen Kilometer lange Trasse zwischen Suworow-Platz und Konjuschennaja-Platz wird eingestellt. Kurz zuvor hatte man hier am 29. September noch mit einer Parade der historischen Wagen, das 90jährige Bestehen der elektrischen Straßenbahn gefeiert. Radikale Eingriffe in die Netzstruktur stehen zu diesem Zeitpunkt aber noch aus.
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