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Die Straßenbahn in St.-Petersburg
Die Geschichte der St.-Petersburger Straßenbahn ist geprägt von ständigem Auf und Ab. Lange brauchte die Elektrische, bis sie die Pferdebahn ablösen konnte, war doch das Monopol der Pferdebahngesellschaften einfach zu groß. Erst nahm sie den Umweg über das Eis der Newa, und wurde dann zum wichtigsten Verkehrsmittel der Stadt. Das Netz wuchs mit einer heute kaum vorstellbaren Geschwindigkeit bis in die hintersten Ecken der Stadt.
Die Oktoberrevolution 1917 brachte ein neues System ins Land und auch für die Tram wurde nun einiges anders. Bürgerkrieg und das wirtschaftliche Chaos in den ersten Jahren der jungen Sowjetunion brachten die Tram zwar in Schwierigkeiten, doch kamen auch neue Aufgaben hinzu. Die Straßenbahn wurde ab sofort auch für Güterlieferungen herangezogen.
Den größten und schlimmsten Einschnitt brachte der Zweite Weltkrieg. Die 900-tägige Blockade durch die Deutschen, 1941-1944 waren die schlimmste Zeit die diese Stadt je zu ertragen hatte. Eine Millionen Menschen fanden den Tod. Die Straßenbahn wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen und half doch beim Wiederaufbau der schwer geschundenen Stadt.
In der Nachkriegszeit wuchs das Netz bis auf eine Linienlänge von 1022 km und 66 Linien an. Auch der Bau der Metro konnte die Tram nicht stoppen. In den Großwohngebieten ohne die Untergrundbahn ist sie bis heute ein wichtiges Verkehrsmittel. Was die Zukunft bringt, bleibt abzuwarten.
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