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Inhalt | Содержание

Einleitung

Vor dem Krieg

Neue Aufgaben für die Straßenbahn

Eingeschlossen

Die ersten Angriffe

Die Straßenbahn steht

Mit Güterwagen in den Frühling

Unter Tränen begrüßt

Der Anfang vom Blockadeende

Der Weg in den Frieden

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Geschichte | История

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Die Straßenbahn steht

Doch noch fuhr die Leningrader Straßenbahn. Aber die Anzahl der ausrückenden Waggons nahm fast täglich ab. Dies hing nicht nur mit den Verlusten durch die Bombardierungen zusammen. Die Stromversorgung wurde immer schlechter und war innerhalb von zwei Monaten um die Hälfte gesunken. Während im November 1941 noch 1.580 Wagen auf die Strecke geschickt werden konnten, so waren es im Dezember nur noch 1.208. Auch der extrem harte Winter machte den reparaturbedürftigen Wagen sehr zu schaffen. Ab dem 9. Dezember 1941 wurden acht Linien komplett aufgegeben und ab dem 3. Januar 1942 die Stromversorgung gänzlich eingestellt. Die Straßenbahn stand.

Für die Leningrader war die Einstellung des Straßenbahnbetriebes der Anfang vom Ende. Seit dem 20. November war die Norm für die Verteilung von Brot auf 250g pro Arbeiter und Tag festgelegt worden. Alle anderen bekamen nur noch 125g pro Tag. Andere Lebensmittel gab es nicht mehr. Im Dezember begann das Massensterben, allein in diesem Monat waren es 53.000 Menschen die dem Hunger zum Opfer fielen.

52 Straßenbahnzüge hatten den Weg in die Depots nicht mehr geschafft und standen nun auf den Straßen der vereisten Stadt. Von den Leningradern wurden sie „Särge” genannt. Oft kam es vor, dass sich Passanten in die Wagen vor Schneestürmen flüchteten. Ihr Kraft reicht dann aber nicht mehr aus, um von den Sitzen aufzustehen, so daß sie in den Bahnen erfroren.

Auch die "toten" Straßenbahnwagen und Trolleybusse sind in den Erzählungen über die Blockade immer wieder präsent. So erinnert sich eine Leningrader Lehrerin: „Furchtbar sich an den Winter 1941/1942 zu erinnern. Das Thermometer nähert sich der -40. Unter den Füßen entweder Eis von dem ausgelaufen Wasser, welches wir mit Eimern tragen, oder Massen von Schnee die niemand wegräumen kann und der endlose Weg von zu Hause zur Schule. Die Straßenbahnen stehen wie verzauberte Gebilde in einem märchenhaften Traum. Wie weiße Fäden hängen die zerfetzten Kabel herunter. Dazu die unendlichen Menschenschlangen mit den Schlitten auf denen, in weiße Tücher eingewickelt die Leichen liegen...”

Das fehlenden Transportmittel wirkte sich für diese große Stadt und die ausgehungerten Menschen sofort aus. Nun mußten alle Wege zu Fuß geleistet werden, was viele Menschen ihre letzten Reserven raubte. Der Weg zur Arbeit wurde zum stundenlangen Marsch durch Eis und Schnee und viele Menschen kamen nicht mehr zurück.

Nicht unterschätzen sollte man aber auch die psychologische Bedeutung, die die fahrenden Bahnen für die Menschen in der belagerten Stadt hatten. Sie waren das letzte Stück Leben das in den Straßen der Stadt übriggeblieben war. Sie machten Lärm wenn sie fuhren und klingelten bevor sie anhielten. Nur die Bahnen machten Geräusche, sonst war die Stadt bereits gestorben. Und nun hatte man ihnen auch dieses letzte Stück Leben geraubt.

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Eingefroren-01

Eingefroren-02

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